Goldenes Handwerk an Bord
Wer will fleißige Handwerker sehen? Der muss nur auf’s Schiff gehen: Schneider, Mechaniker und Klempner gehören ebenso zur Crew wie Stewarts oder Offiziere. Bei einem Blick hinter die Bordkulissen trifft man auf Menschen, die ihr Handwerk verstehen.
Julius Adea – TEAM KÜCHE
Aus einer Melone einen Indianerkopf schnitzen oder einen Eisblock in eine Pferdeskulptur verwandeln – für einen wahren Küchenkünstler ist das kein Problem. Die Gäste auf den Schiffen lieben seine kleinen Kunstwerke, die es regelmäßig am Buffet zu bestaunen gibt. “Man braucht nur eine Idee, einen genauen Blick und das passende Werkzeug”, erklärt der Meister der Schnitzkunst, der sein “Atelier” in der Bordküche hat. “Der Rest kommt beim Machen”, behauptet der bescheidene Handwerker und hält einem das Schnitzmesser entgegen. “Möchtest du es auch einmal versuchen?”, fragt er lächelnd. Besser nicht! Wir halten uns an die alte Handwerksregel: Schuster bleib bei deinen Leisten – und wir bei Texten, Bildern und Layouts.
Larry Rillon – SCHNEIDER
Sein Refugium ist ein kleiner Raum neben der Wäscherei, vollgestopft mit Nähgarn in allen Farben, Stoffen und Kleidung. Auf dem Nähtisch von Larry Rillon landet alles, was eine fachmännische Ausbesserung benötigt: zerrissene Hosen der Gäste, ein zu langes Sakko eines Crew-Mitglieds oder Vorhänge, die für das Restaurant oder eine Kabine passend gemacht werden müssen. In seiner philippinischen Heimat hat er in einer Textilfabrik gearbeitet. An Bord gefällt es dem 39-jährigen Schneider deutlich besser. “Ich liebe die Schiffe und bin sehr gerne unterwegs“, erklärt er fröhlich. “Wie komme ich als Schneider sonst dazu, die ganze Welt zu sehen?“, fragt er lachend.
Mcnut Badion – MECHANIKER
Der junge Ingenieur arbeitet seit drei Jahren als Mechaniker auf dem Schiff und kümmert sich um alles, was mit Klimaanlagen und Lüftungstechnik zusammenhängt. Der studierte “Marine Engineer” freut sich, dass er an Bord einen interessanten Job gefunden hat und genießt es, auf dem Schiff die Welt entdecken zu können. Mit den neuen Kommunikationsmöglichkeiten via Internet sei das Heimweh nach seiner Familie auch nicht mehr so stark, erzählt er. “Sie lieben es, wenn ich ihnen Fotos schicke und ihnen berichte, wo wir waren und was ich alles gesehen habe.”
Volodymyr Kremchanin – KLEMPNER
Im jungen Alter von 20 Jahren kam Volodymyr Kremchanin aufs Schiff. Diese Tradition hat er von seinem Vater geerbt. Das ist inzwischen 34 Jahre her – so lange arbeitet der erfahrene Klempner bereits auf See. Zusammen mit seinen beiden Kollegen repariert, montiert und wartet er sämtliche Rohre und Kanäle, die es auf einem Schiff gibt. “Bei 1.200 Gästen und so vielen Kabinen ist auf der ARTANIA immer etwas zu tun“, erzählt der fröhliche Ukrainer. In all den Jahren auf See hat er bis auf Alaska die ganze Welt gesehen. Angetan hat es ihm die Antarktis: “Dort ist es traumhaft schön.”