Das Interview mit Kapitän Morten Hansen

Auf der Brücke mit Morten Hansen

Er ist ein Kapitän wie er im Buche steht und hat seit 15 Jahren auf Phoenix- Schiffen das Kommando: Morten Hansen. Durch eine bekannte und sehr erfolgreiche Dokuserie ist er nicht nur Phoenix-Gästen ein Begriff.

Morten Hansen - seit 15 Jahren Kapitän auf den Phoenix-Schiffen

Kapitän Hansen, warum haben Sie diesen ausgefallenen Beruf gewählt und sind Kapitän geworden?
MORTEN HANSEN: Ich stamme aus Norwegen und wurde in das Seemannsleben hinein geboren. Direkt nach der Schule entschied ich, unbedingt zur See fahren zu wollen. Nach drei Jahren als Mitglied der Deck-Crew war ich mir sicher, dass ich es bis zum Kapitän schaffen würde. Meine nautische Ausbildung absolvierte ich dann in meiner Heimatstadt Tromsø. Ich liebe es, auf dem Wasser zu arbeiten und war immer angetan von Schiffen. Ich glaube, ich habe mehr Salzwasser als Blut in meinen Adern.

Was zeichnet einen guten Seemann aus?
Ein guter Seemann kennt und respektiert alle Ränge und Kollegen an Bord. Das Wichtigste ist der Teamgedanke: Jeder braucht jeden, um ein guter Seemann zu sein. Das gilt von der untersten bis zur höchsten Position an Bord.

Was lieben Sie an der Kreuzfahrt?
Kreuzfahrten sind sehr speziell, weil man als Kapitän keine Waren, sondern Personen befördert. Man muss es mögen, mit vielen verschiedenen Menschen – Gästen und Crewmitgliedern – zu tun zu haben. Obwohl ich schon mein halbes Leben zur See fahre, freue ich mich auf neue Destinationen und Herausforderungen. Das ist das Besondere bei Phoenix Reisen: die tollen und sehr ausgefallenen Reiserouten, die mein Freund Michael Schulze entwickelt. Dadurch bleiben Kreuzfahrten für jeden von uns ein Abenteuer und das fasziniert mich daran.

Sie sind schon viele Jahre als Phoenix-Kapitän unterwegs. Was macht die Kreuzfahrt à la Phoenix Reisen besonders aus?
Phoenix ist ein kleines, familiäres Unternehmen und wir alle möchten nur das Beste für die Gäste. Phoenix pflegt einen guten Stil-Mix aus klassischer Kreuzfahrt und Moderne mit wunderbar individuellen Schiffen und besonderen Destinationen und Routen. Bei uns machen die Gäste die Erfahrung, dass sie nicht nur eine Nummer sind, sondern einen sehr warmen und herzlichen Empfang an Bord erleben – Willkommen zu Hause!

Wie beschreiben Sie die Beziehung zu “Ihren” Schiffen?
Behandle das Schiff gut, dann behandelt es dich auch gut. Ich wachse mit dem Schiff – es ist ein Teil von mir.

Teamwork ist extrem wichtig an Bord eines Schiffes. Wie halten Sie Ihre Crew bei Laune und motivieren sie immer wieder aufs Neue?
Auf dem Schiff steht Teamwork an erster Stelle. Man muss jeden respektieren, der an Bord arbeitet, und immer wieder neue Wege finden, das Team zu motivieren. Ich achte darauf, dass ich die Crew mit kleinen Extras überrasche, wie z.B. eine Einladung zum Essen im Hafen oder ein gemeinsamer Ausflug an Land. Wenn man nicht am Arbeitsplatz ist, ergeben sich neue Ideen und man kann über andere Dinge sprechen wie Familie, Freunde, Hobbys etc.

Ihr Erfolgsrezept als Kapitän?
Sei offen für alles und Teil des Teams – immer mit dem nötigen Respekt. Behandle und lenke das Schiff gut. Sei sowohl für die Gäste als auch für die Crew sichtbar und habe für jeden ein offenes Ohr. Als Phoenix-Kapitän lebe ich inzwischen seit 15 Jahren die authentische Phoenix-Philosophie mit sehr engen Kontakten zu den zahlreichen Stammgästen.

 

Haben Sie eine Lieblingsroute auf dem Meer oder an der Küste?
Die norwegische Innenpassage ist mein Favorit. Wenn es das Wetter mitmacht, gibt es auf der ganzen Welt keine schönere Küstenlinie und Natur als hier. Als gebürtiger Norweger spreche ich die Sprache und habe viele gute Kontakte zu anderen Seeleuten und Lotsen. So kann ich den Gästen viele inländische Informationen und Tipps geben, was es zu erkunden und zu entdecken gibt.

Inzwischen wird die 9. Staffel von “Verrückt nach Meer” (VNM) gedreht. Wie schaffen Sie es, als Protagonist der Erfolgsserie gleichzeitig Ihr Schiff zu führen?
Das Schiff steht für mich an erster Stelle, dann das Wohlergehen der Passagiere und erst dann kommt das Filmen. Auch mit dem Kamera-Team im Rücken hat die Sicherheit absolute Priorität. Ehrlich gesagt, nach all den Jahren der Zusammenarbeit mit dem VNM-Filmteam haben sich die Filmleute prima auf uns und unsere Abläufe eingestellt und die Zusammenarbeit klappt wie am Schnürchen.

“Das ist das Besondere bei Phoenix Reisen: Die tollen und sehr ausgefallenen Reiserouten”

Was gefällt Ihnen besonders bei den Dreharbeiten?
Mir gefällt, dass der wahre Alltag an Bord erzählt wird, wie z.B. die Überholung der Maschinen. So können die Fernsehzuschauer das echte Leben an Bord kennenlernen. Außerdem macht es mir viel Freude, an den tollen Touren an Land teilzunehmen und diese besonderen Plätze und Destinationen den Zuschauern zu zeigen.

Sie sind ziemlich bekannt bei Stammgästen und TV-Fans von “Verrückt nach Meer” – wie gehen Sie mit der großen Bekanntheit um?
VNM ist sehr erfolgreich – das ist toll und ich bin stolz, dass so viele Leute Kapitän Hansen und sein Auftreten mögen. Die Zuschauer erkennen mich tatsächlich, wenn ich privat unterwegs bin, und möchten dann gerne ein Autogramm oder ein Bild von mir. Manchmal ist es ein bisschen viel, weil ich ja nur ein Teil des Teams bin, aber ich versuche immer, die Zeit für die Fans zu finden. Zum Glück bin ich von Natur ein netter Kerl und so macht es mir nichts aus.

Ihr schönstes Erlebnis als Kapitän?
Da gibt es viele schöne Geschichten, aber eine ganz besondere von Sabang auf der Insel We in Indonesien. Hier hatten wir eine große Willkommenszeremonie am Steg mit fast allen Bewohnern der Insel. Sie hatten angekündigt, mit einem Chor die deutsche Nationalhymne zu singen. Dafür hatten sie ein halbes Jahr geprobt. Was für eine große Überraschung, als sie dann das Lied “Marmor, Stein und Eisen bricht…” anstimmten. Das war sehr sehr sympathisch!

Dürfen Sie auch Hochzeiten an Bord durchführen?
Symbolisch ja, offiziell nein!

Wie lange halten Sie es an Land aus, bis Sie Fernweh bekommen?
Höchstens 1–2 Monate.

Verraten Sie uns Ihre persönliche Seemannsweisheit, an die Sie sich halten.
Respektiere immer die See und das Wetter. Behandle Schiff und Besatzung gut, sodass sie dich auch gut behandeln.

1 Kommentar zu „Das Interview mit Kapitän Morten Hansen“

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