Kreuzfahrtleiter Alex Dernbach im Interview

Alex Dernbach reist als Phoenix-Kreuzfahrtleiter um die ganze Welt. Sein Herz hat er an Portugal und den Douro verloren – eine Liebesgeschichte mit Happy End!

Alex, erzähl doch mal:
Wie bist du aufs Schiff gekommen?

Ich wollte tatsächlich schon immer zur See fahren und mein Traum war, Kapitän zu werden. Das ging aber leider wegen meiner
Rot-Grün-Sehschwäche nicht. Dann habe ich mir überlegt, was es noch auf dem Schiff gibt und habe Hotelfachmann gelernt und Tourismus studiert.

Woher kam deine Sehnsucht, auf dem Wasser unterwegs zu sein? Liegt es in der Familie oder bist du am Meer aufgewachsen?

Nein, gar nicht. Ich habe als Kind immer Traumschiff geschaut und war fasziniert von dem schönen weißen Schiff und den tollen
Reisen. Das wollte ich auch erleben! Nach dem Studium bin ich auch gleich an Bord gegangen. Meine Familie dachte, die Seefahrt sei nur eine Phase und ich wäre nach einem halben Jahr wieder zurück. Aus der Phase sind 30 Jahre geworden und mit Phoenix feiere ich dieses Jahr mein silbernes Jubiläum. Meine große Leidenschaft ist das Reisen und die Kommunikation mit Menschen. Das kann ich als Kreuzfahrtleiter wunderbar miteinander verbinden.

“Flussliebe auf den ersten Blick”

Du warst viele Jahre auf Hochsee unterwegs und hast 2019 auf den Douro in Portugal gewechselt. Wie kam es dazu?

Phoenix war einer der ersten Veranstalter, die Reisen auf dem Douro angeboten haben, bevor es populär wurde. Allerdings waren es immer nur ein paar Reisen im Jahr. Das änderte sich 2019: Phoenix charterte MS MAGELLAN für das gesamte Jahr und sie haben mich gefragt, ob ich das Flussschiff übernehmen würde. Weil ich Portugal liebe, habe ich sofort “Ja” gesagt.

Douro und die WeinbergeWoher kommt deine enge Beziehung zu Portugal?

Ich war schon immer begeistert von diesem Land, seiner Geschichte, der Landschaft, den Menschen und ihren Traditionen. Ich habe es geliebt, wenn wir mit den Hochseeschiffen in Lissabon oder Porto eingelaufen sind. Als das Angebot für den Douro kam, dachte ich nur: Wow, das ist genau meins! Der Douro und ich – das war Liebe auf den ersten Blick.

Empfinden das die Gäste auch so?

Ja! In Portugal sind die Gäste immer noch überrascht, weil sie es sich nicht so vorgestellt haben. Die ersten 100 Kilometer auf dem Douro fährt man durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft mit üppiger Vegetation und kleinen Dörfern. Die berühmte
Portweinregion beginnt danach. Wenn wir durch die Weinberge fahren, stehen die Gäste meist sprachlos an Deck, weil es so wunderschön ist.

“Das große Wort bei einer Flusskreuzfahrt lautet Entschleunigung.”

Was macht eine Douro-Kreuzfahrt so besonders?

Das große Wort bei einer Flusskreuzfahrt lautet Entschleunigung. Gerade auf dem Douro! Unsere Reisen sind deshalb so speziell, weil die Gäste jeden Meter von Bord aus erleben und vom Fluss nichts verpassen. Das Schiff fährt nur tagsüber, da auf dem
Douro Nachtfahrverbot gilt. Wir kommen also abends am Zielort an und bleiben bis zum nächsten Morgen. Die Gäste können bei einem Spaziergang das Dorf erkunden, gemütlich einkehren oder am Strand sitzen. Wenn wir Ausflüge unternehmen, bleibt das Schiff ebenfalls vor Ort und wartet auf uns. Was auch noch besonders ist: Auf dem Douro ist wenig los. Es gibt keinen Fracht-verkehr und eine überschaubare Anzahl an Kreuzfahrtschiffen.

Auf welches Programm können sich die Gäste freuen?

Auf ein sehr abwechslungsreiches. Der Aufenthalt in Porto ist natürlich ein absoluter Höhepunkt mit einer tollen nächtlichen Panoramafahrt und einer traumhaften Abfahrt aus Porto. Unterwegs gibt es ein spannendes Ausflugsangebot, aber auch genügend Möglichkeiten für individuelle Aktivitäten wie Kanufahren, Wandern oder eigene Besichtigungen. An Bord veranstalten wir schöne Kulturabende mit echter Folklore, Flamenco und Fado.

Was bedeutet es für dich, den Gästen deine Wahlheimat zu zeigen?

Alex Dernbach und MS Magellan

Da ich den Douro, die Gegend und die Menschen, die dort leben, inzwischen sehr gut kenne, kann ich den Gästen meine Begeisterung für das Land näherbringen, interessante Informationen mitgeben und viele persönliche Geschichten erzählen. Dadurch bekommen sie eine Verbindung zu den Orten ihrer Reise – auch durch die portugiesische Crew an Bord. Die meisten sind seit 2019 auf dem Schiff und wir pflegen einen sehr familiären Umgang. In fast jedem Ort, den wir besuchen, haben sie Verwandtschaft oder Freunde. Da werden am Pier auch mal Geburtstage gefeiert und Kuchen mitgebracht. Das ist Reisen mit Familienanschluss.

Ist der Douro dein persönlicher Lieblingsfluss?

Ja, absolut. Ich bin auf dem Douro glücklich und möchte nie mehr etwas anderes machen.

Wie gut ist dein Portugiesisch?

Bei jeder Reise mache ich mit den Gästen den Sprachkurs mit, den unsere Hotelmanagerin anbietet und sie sagt, ich sei schon zu 30 Prozent Portugiese. Ich habe einmal gesagt, wenn ich richtig gut Portugiesisch spreche, suche ich mir etwas Neues. Zum Glück gibt es noch viel zu lernen und ich darf noch eine Weile bleiben!

1 Kommentar zu „Phoenix-Kreuzfahrtleiter Alex Dernbach im Interview“

  1. Alex ist ein super Kreuzfahrtleiter, dessen Leidenschaft für den Douro und für Portugal man täglich spüren konnte. Wir durften eine wunderschöne Reise vom 25.4. bis 4.5.25 an Bord der Magellan mit ihm und der gannzen tollen Crew genießen.
    Herzlichen Dank!
    Gisela und Matthias Groth

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